Der Mensch lebt nicht von Luft allein – neben Kohlenhydraten und Fetten ist Eiweiss, auch Protein genannt, der dritte energiespendende Nährstoff in der menschlichen Ernährung. Zwar spielt er als “Energielieferant” neben den Kohlenhydraten und Fetten nur eine untergeordnete Rolle, wie wichtig Eiweiss aber letztendlich für den Körper ist, wird deutlich, wenn man die vielseitigen Aufgaben des Zellbaustoffes genauer unter die Lupe nimmt.

Proteine sind Baustoff: tagtäglich werden etwa 300 g Eiweiss im menschlichen Körper umgebaut, abgebaut und wieder aufgebaut. Die Proteine sind dabei das Grundmaterial für Muskelfasern, Zellen und Gewebe. Sie dienen als Gerüst für innere Organe, sind Bestandteil von Bindegewebe, Membranen, Haut, Haar und Knochensubstanz und massgeblich am Körperwachstum beteiligt. Zudem spielen Eiweisse bei der Kontraktion von Muskeln eine wichtige Rolle.

Proteine dienen als Transportmittel: neben Sauerstoff und Wasser werden auch Vitamine und Spurenelemente, Hormone oder Cholesterin, gebunden an Protein, im Blutplasma transportiert

Proteine als Enzym: Enzyme sind, als eine Art Katalysator, wesentlicher Bestandteil vieler Stoffwechselvorgänge und somit beteiligt an der Energiebereitstellung, der Verdauung, der Fortpflanzung und vielem mehr. Auch ist Eiweiss Bestandteil verschiedener unentbehrlicher Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Gelenkflüssigkeit.

Proteine mit Schutzfunktion: einzelne Proteine können körperfremde Bestandteile oder Erreger im Organismus erkennen und diese im Rahmen unseres Immunsystems eliminieren. Sie sind somit zuständig für die Widerstandsfähigkeit und Leistungsfähigkeit unseres Körpers. Auch die Blutgerinnung wird durch Proteine beeinflusst und gesteuert.

Diese und viele weitere Funktionen belegen, wie wichtig eine ausreichende Versorgung mit Eiweiss für unseren Körper ist. Da wir, anders als bei den Kohlenhydraten und Fetten, keinerlei Speichermöglichkeit für Proteine besitzen, ist die permanente Zufuhr von Eiweiss durch die Nahrungsaufnahme unerlässlich um alle Stoffwechselvorgänge aufrechterhalten zu können.

Nach der Aufnahme von Nahrungseiweiss muss dieses zunächst in Körpereiweiss umgewandelt werden. Dazu werden die aufgenommenen Eiweissmoleküle in seine einzelnen Bestandteile, die so genannten Aminosäuren zerlegt. Diese können mit Hilfe von ebenfalls im Nahrungseiweiss enthaltenen Stickstoff, ähnlich wie bei einem Bausatz, für verschiedenste Funktionen entsprechend wieder zusammengefügt werden.  In der Nahrung enthalten sind zwanzig verschiedene Aminosäuren. Elf dieser Aminosäuren kann der erwachsene Körper selbst aufbauen, daher werden sie auch die “entbehrlichen”, früher die “nicht essenziellen” Aminosäuren genannt.

Neben diesen elf Aminosäuren gibt es neun “unentbehrliche” Aminosäuren, früher die so genannten “essentiellen Aminosäuren:” Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Galt früher die Aminosäure Histidin als entbehrliche Aminosäure, zeigten in der Vergangenheit verschiedene Studien einen Abfall der Histidinkonzentration im Plasma bei andauernder histidinfreier Ernährung. Aus diesem Grund muss Histidin, sowie die weiteren acht entbehrlichen Aminosäuren regelmäßig zugeführt werden.

Tierisches Eiweiss ist in diesem Zusammenhang generell wertvoller als pflanzliches Eiweiss, da es von seiner Aminosäurenzusammensetzung den menschlichen Strukturen ähnlicher ist, jedoch ist die daran gebundene Zufuhr unerwünschter Begleitstoffe wie gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Purin problematisch. Gute Alternativen sind daher fettarme Milchprodukte, Fisch, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte. Optimal entspricht eine ausgewogene Mischung aus tierischen und pflanzlichen Proteinen innerhalb einer Mahlzeit den Bedürfnissen.

Als Mass für die Eiweissqualität gilt die sogenannte biologische Wertigkeit. Sie gibt an, wie viel Gramm körpereigenes Eiweiss aus 100 g Nahrungseiweiss aufgebaut werden kann. Je höher dabei die Wertigkeit eines Nahrungsproteins ist, desto niedriger ist die Bedarfsmenge.

Die Natur liefert die besten Schlankstoffe. Der Fatburner schlechthin ist Eiweiss. Zum einen pusht es Schlankhormone, wie zum Beispiel Somatotropin, das über Nacht das Fett aus den Zellen holt, zum anderen sorgt es für eine lange Sättigung.